Johnson: Wollen keine günstigen Arbeitskräfte aus Ausland

Der britische Premierminister Boris Johnson hat Forderungen nach einer Lockerung der Einwanderungsregeln zur Eindämmung des Lastwagenfahrermangels in seinem Land zurückgewiesen. Autofahrer in Großbritannien haben derzeit große Schwierigkeiten an Kraftstoff zu kommen, weil viele Tankstellen nicht mehr ausreichend beliefert werden können.

„Was wir nicht wollen, ist zurückzukehren zu einer Situation, in der die Logistikbranche sich auf eine Menge Einwanderung günstiger Arbeitskräfte stützt, was zur Folge hat, dass die Gehälter nicht steigen und die Qualität der Arbeitsplätze nicht zunimmt“, sagte Johnson gestern. Die britische Wirtschaft müsse ihre Abhängigkeit von schlecht bezahlten ausländischen Arbeitskräften beenden, um eine „gut bezahlte, gut ausgebildete, hochproduktive Volkswirtschaft“ zu werden.

Briten bitten Deutsche in Brief um Hilfe

In Großbritannien herrscht vor allem aufgrund des Brexits ein Mangel an Lkw-Fahrern und -Fahrerinnen. Schätzungen zufolge fehlen derzeit etwa 100.000 Fahrer. Als mögliche Entschärfung des Problems ließ sich die britische Regierung jetzt etwas Besonderes einfallen, wie der „Independent“ am Freitag schrieb. Tausende Deutsche im Land, die vor 1999 ihren Führerschein gemacht hätten, seien angeschrieben worden, da ihr Schein es ihnen erlaube, kleinere Lastwagen bis 7,5 Tonnen zu lenken.

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Konservative halten Parteitag

Heute beginnt der Parteitag der britischen Konservativen von Premier Johnson in Manchester. Die Kraftstoffkrise droht die Konferenz zu überschatten. Im Mittelpunkt der Konferenz in Manchester soll der wirtschaftliche Wiederaufschwung nach der Pandemie stehen.

Es ist zudem die erste physische Konferenz seit dem überwältigenden Wahlsieg der Torys bei der Parlamentswahl im Dezember 2019. Höhepunkt ist die für Mittwoch zum Abschluss erwartete Rede von Johnson.