Tausende Tonnen Plastik an Oberfläche des Mittelmeers

Einkaufssackerln, Wasserflaschen, Styropor – allein an der Oberfläche des Mittelmeers treiben laut einer aktuellen Studie rund 3.760 Tonnen Plastik.

Es handle sich um eine „schockierende Menge“, schreiben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Griechischen Zentrums für Meeresforschung (HCMR) über ihre im Fachjournal „Frontiers in Marine Science“ vorgestellten Ergebnisse. Schockierend vor allem deshalb, weil abgesehen vom schwimmenden Plastik ein Gutteil des Materials auf den Meeresboden sinke.

Das Mittelmeer gilt dem Team um Kostas Tsiaras vom HCMR zufolge als Hotspot für Verschmutzung durch Plastik, weil viele Küstenabschnitte dicht besiedelt sind. Hinzu kommen Faktoren wie Tourismus, Fischerei, Schifffahrt und nicht zuletzt die Geografie – der Wasseraustausch des Binnenmeeres mit dem Atlantik ist vergleichsweise gering.

Angespült an Strände

Anhand eines neuen Berechnungsmodells haben die Wissenschaftler ermittelt, dass jährlich rund 17.600 Tonnen Plastik im Mittelmeer landen. Davon schwimmen 3.760 Tonnen an der Oberfläche, rund 2.800 Tonnen sinken auf den Meeresboden, der große Rest wird an Stränden angespült.

Weltweit schwimmen den Forschern zufolge nach Schätzungen mehr als 250.000 Tonen Plastikmüll auf den Ozeanen. „Simulationen der Verteilung von Plastik im Meer sind derzeit von einem hohen Maß an Unsicherheit geprägt“, so Tsiaras. Ihr neues Rechenmodell könne aber helfen, den Nutzen von Maßnahmen zur Eindämmung der Verschmutzung zu prüfen und Gegenmaßnahmen gezielter zu erarbeiten und einzusetzen, so Tsiaras.

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