Mohammed-Karikaturist Vilks bei Verkehrsunfall gestorben

Der schwedische Künstler und Mohammed-Karikaturist Lars Vilks ist gemeinsam mit zwei Polizeibeamten bei einem schweren Verkehrsunfall ums Leben gekommen.

Der schwedische Künstler und Mohammed-Karikaturist Lars Vilks
APA/AFP/Francois Campredon

Ein ziviler Polizeiwagen mit einer unter Schutz gestellten Person und den beiden Personenschützern sei auf der Europastraße 4 in der Nähe von Markaryd im Süden Schwedens mit einem Lastwagen kollidiert, teilte die Polizei gestern Abend mit. Alle drei seien tot.

Unfallort in Markaryd, Schweden
APA/AFP/TT News Agency/Johan Nillson

Bei der Schutzperson handelte es sich um Vilks, wie die Polizei bestätigte. Der Künstler stand wegen Morddrohungen von Islamisten seit Jahren unter Polizeischutz. Er wurde 75 Jahre alt.

Mohammed-Zeichnungen lösten Proteste aus

Es handle sich um einen „unerhört tragischen“ Verkehrsunfall, bei dem Vilks und die beiden Beamten umgekommen seien, schrieb die schwedische Kulturministerin Amanda Lind auf Twitter.

Vilks habe seit 2010 ohne Freiheit leben müssen, weil er von seiner Meinungsfreiheit und künstlerischen Freiheit Gebrauch gemacht habe. Es sei unsagbar traurig, dass das so ende.

Der 1946 in Helsingborg geborene Künstler war bekannt für seine Holzskulpturen und dafür, dass er den Propheten Mohammed als Hund in einem Kreisverkehr (Rondellhund) abgebildet hatte. Letzteres sorgte dafür, dass er seit Jahren unter Polizeischutz leben musste.

Im August 2007 hatte eine schwedische Zeitung erstmals eine der Mohammed-Zeichnungen veröffentlicht. Die Zeichnungen führten zu internationalen Protesten, Vilks wurde so zum Hassobjekt von Islamisten.