Pandora-Papers: Ex-Premier Blair sparte 364.000 Euro Steuern

Der britische Ex-Premierminister Tony Blair und seine Ehefrau Cherie haben beim Kauf einer Immobilie von einem Steuerschlupfloch profitiert. Dabei sparten sie umgerechnet mehr als 364.000 Euro.

Das geht nach Recherchen der BBC aus den Pandora-Papers hervor. Das Paar handelte aber nicht illegal. Der Sender wies allerdings in der Nacht auf heute darauf hin, dass sich Blair wiederholt kritisch über Steuerschlupflöcher geäußert habe.

Es geht um ein Gebäude in London, das die Blairs 2017 für 6,45 Millionen Pfund (heute 7,5 Mio. Euro) erwarben. Es ist heute Sitz von Cherie Blairs Rechtsberatung sowie ihrer Stiftung. Vorheriger Besitzer war eine Offshore-Firma, die auf den Britischen Jungferninseln registriert war.

Jordanischer König droht mit rechtlichen Schritten

Ebenfalls im Rahmen der Pandora-Papers unter Druck geraten ist der jordanische König Abdullah II. Er soll laut den Recherchen für Anwesen in den USA und Großbritannien zwischen 2003 und 2017 mehr als 100 Millionen Dollar ausgegeben haben. Dafür habe er ein „umfassendes Netzwerk an Offshore-Konten genutzt, die seine Transaktionen tarnten“, schreibt die „Washington Post“, die ebenfalls an den Recherchen mitwirkte. Die Herkunft des Geldes bleibe unklar.

Das Königshaus wies die Vorwürfe zurück und kündigte rechtliche Schritte an – die Berichte seien „ungenau, verzerrt und übertrieben“. Die Veröffentlichung von Adressen königlichen Eigentums sei darüber hinaus ein Sicherheitsrisiko für den Monarchen und seine Familie.

Babis und das geheime Chateau

Die Pandora-Papers sind das bisher umfangreichste Leck von Steueroasenakten, das dem International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) zugespielt wurde. Für einen kommen die Enthüllungen zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt: den tschechischen Premierminister Andrej Babis.

Lesen Sie mehr …