Rufe nach EU-Maßnahmen gegen die rasant steigenden Energiepreise werden lauter. Bei einem Treffen der Finanz- und Wirtschaftsminister der 19 Euro-Länder forderte unter anderem die spanische Wirtschaftsministerin Nadia Calvino ein gemeinsames Vorgehen. „Das ist kein Thema, das wir auf nationaler Ebene angehen können. Wir glauben, dass wir eine europäische koordinierte Antwort brauchen“, sagte Calvino gestern.
Spanien habe unter anderem vorgeschlagen, eine europäische strategische Energiereserve zu kreieren. Auch der griechische Finanzminister Christos Staikouras forderte „konkrete Maßnahmen auf dem europäischen Level“. Der französische Finanzminister Bruno Le Maire verlangte ebenfalls ein stärkeres Eingreifen in den Energiemarkt, da seiner Ansicht nach Strompreise während der Energiewende weiter steigen dürften. Man müsse Gasvorräte besser regulieren und den Strompreis vom Gaspreis entkoppeln.
Energiepreise – besonders der Gaspreis – sind seit Anfang des Jahres rasant angestiegen. Laut Daten von Eurostat waren sie im Euro-Raum im September 17,4 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Mehrere Mitgliedsstaaten haben bereits auf nationaler Ebene eingegriffen, um Haushalte vor untragbaren Strom- und Heizungsrechnungen zu schützen.