Geiselnahme in französischem Gefängnis

In einem französischen Hochsicherheitsgefängnis in der Normandie hat ein Häftling zwei Wärter als Geiseln genommen. Zunächst habe der Mann die Beamten heute Früh in der Haftanstalt Conde-sur-Sarthe angegriffen und einen von ihnen am Auge verletzt, teilte das Justizministerium in Paris mit. Danach habe er die beiden als Geiseln genommen.

Außenansicht der Haftanstalt Alencon in Conde-sur-Sarthe (Frankreich)
APA/AFP/Guillaume Souvant

Mit dem Häftling werde verhandelt, ein Kriseninterventionsteam habe sich auf den Weg zu dem Gefängnis gemacht. Wie die Zeitung „Liberation“ berichtete, befand sich der Häftling erst seit gut zwei Wochen in dem Gefängnis. Laut dem französischen Sender BFMTV muss der Geiselnehmer eine lange Strafe für Mord und Vergewaltigung absitzen.

In dem Hochsicherheitsgefängnis hatte es 2019 bereits zwei Geiselnahmen gegeben. Eine verlief glimpflich – der Häftling, der zwei Wärter in seine Gewalt gebracht hatte, ergab sich.

In dem anderen Fall griff ein radikalisierter Häftling zwei Wärter mit einem Messer an und verschanzte sich stundenlang mit seiner Lebensgefährtin. Diese kam beim Eingreifen der Polizei ums Leben. Beide hatten sich in einem Trakt für Familienzusammenführungen aufgehalten. Das Justizministerium versprach damals nach Protesten des Personals eine bessere Ausrüstung.