Bayern: Hunderte von mutmaßlich falschen Impfungen betroffen

Mehrere hundert Menschen in Bayern sollen mutmaßlich falsch ausgestellte CoV-Impfbescheinigungen einer Hausarztpraxis erhalten und teilweise keinen Impfstoff gespritzt bekommen haben.

Das sagten gestern Vertreter des Landratsamtes, der Polizei und der Staatsanwaltschaft in Donauwörth. Ein Hausarzt wird verdächtigt, seinen Patientinnen und Patienten Impfausweise über CoV-Schutzimpfungen ausgestellt zu haben, ohne tatsächlich einen Impfstoff gespritzt zu haben.

Seit Montag werden die Patientinnen und Patienten des niedergelassenen Arztes getestet, ob sie ausreichend Antikörper gebildet haben. Mehr als 130 Männer und Frauen hätten am ersten Tag von dem Angebot der Kreisbehörde bereits Gebrauch gemacht, hieß es.

Praxis musste schließen

Es gebe nach bisherigen Erkenntnissen einerseits Betroffene, die nur für einen Stempel im Impfbuch in die Praxis in Nordschwaben gegangen seien und keine Spritze bekommen hätten. Andererseits gebe es solche, die davon ausgegangen seien, korrekt geimpft worden zu sein, obwohl das wohl nicht der Fall gewesen sei.

Wie Landrat Stefan Rößle (CSU) betonte, habe seine Behörde dem Mediziner mittlerweile untersagt, die Praxis wieder zu öffnen. „Die Praxis ist bis auf Weiteres geschlossen“, sagte er.