Kommission: Jüdisches Leben in all seiner Vielfalt fördern

Zunehmendem Antisemitismus in Europa will die EU-Kommission entschieden entgegentreten. Die Behörde stellte gestern in Straßburg die erste „Strategie zur Bekämpfung von Antisemitismus und zur Förderung jüdischen Lebens“ vor. „Heute verpflichten wir uns, jüdisches Leben in Europa in all seiner Vielfalt zu fördern“, sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen.

EU-Kommissionsvizepräsident Margaritis Schinas betonte, man schulde diese Strategie jenen, „die im Holocaust ums Leben gekommen sind, wir sind es den Überlebenden schuldig, und wir sind es künftigen Generationen schuldig“.

Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) würdigte die Strategie der EU-Kommission in einer Aussendung. Diese diene „als wichtige Ergänzung zu Österreichs Nationaler Strategie gegen Antisemitismus, die wir bereits Anfang des Jahres vorgelegt haben.“ Jetzt gelte es die Maßnahmen rasch umzusetzen, so die Europaministerin.

Nach Angaben der EU-Grundrechteagentur sind neun von zehn Jüdinnen und Juden der Ansicht, dass Antisemitismus in ihrem Land zugenommen hat. Antisemitischer Hass im Internet hat sich während der Pandemie vervielfacht.