Xi Jinping könnte G-20-Gipfel in Rom fernbleiben

Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping wird dem Gipfel der großen Industrieländer (G-20) Ende Oktober in Rom möglicherweise fernbleiben. Als Grund gelten Chinas extrem strenge Vorsichtsmaßnahmen wegen der CoV-Pandemie.

Die Finanzagentur Bloomberg berichtete heute, chinesische Diplomaten hätten Spitzenbeamte der G-20-Gruppe schon bei einem Treffen im September in Florenz informiert, dass Xi nicht beabsichtige, persönlich teilzunehmen. Zur Begründung hätten sie auf Chinas strikte Schutzmaßnahmen gegen das Virus verwiesen.

Abgeschotteter Staatschef

Die Reise des Staatschefs nach Italien stand schon länger infrage. Seit Mitte Jänner 2020 hat Xi die Volksrepublik nicht mehr verlassen. Auch hat er seit eineinhalb Jahren keine Staatsgäste mehr empfangen.

Wegen der strikten Schutzmaßnahmen für Peking konnten die wenigen ausländischen Politiker, die ins Land durften, nur in anderen Städten Gespräche führen. In der Regel fordert China bei der Einreise auch zwei, drei Wochen Quarantäne. Mit seinen rigorosen Maßnahmen hat das Land das Virus seit Sommer 2020 weitgehend unter Kontrolle gebracht.

Zentrale Rolle Chinas auf Gipfel

Sollte Xi nicht nach Rom fliegen, kann es dort auch nicht zu einem ersten persönlichen Treffen mit US-Präsident Joe Biden nach dessen Amtsantritt im Jänner kommen. Die Beziehungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften sind angespannt.

China spielt bei vielen Themen des Gipfels eine zentrale Rolle: Das gilt sowohl für den Klimaschutz als auch für die Ankurbelung der Weltwirtschaft, den Kampf gegen die Pandemie samt Verteilung von Impfstoffen und für außenpolitische Krisenherde wie Afghanistan.

Wegen der aktuellen Ferien in China mit der „Goldenen Woche“ nach dem Nationalfeiertag war im Außenministerium keine Bestätigung für die angeblichen Pläne zu bekommen.