Iran: Atomgespräche werden bald in Wien fortgesetzt

Die Gespräche über die Wiederbelebung des internationalen Atomabkommens mit dem Iran werden nach Angaben der Islamischen Republik bald fortgesetzt. Es werde in Wien rasch wieder beraten, sagte der iranische Außenminister Hossein Amirabdollahian heute der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Die Regierung in Teheran habe Signale erhalten, dass die USA interessiert daran seien.

Amirabdollahian äußerte sich in Moskau nach einem Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow. Dieser hatte nach Angaben seines Ministeriums mit US-Außenminister Antony Blinken über das Atomabkommen am Telefon gesprochen. Amirabdollahian forderte die USA auf, im Vorfeld der neuen Atomgespräche „als Zeichen des guten Willens“ zumindest Teile der gesperrten iranischen Bankkonten im Ausland freizugeben.

Bei einem Scheitern der Atomverhandlungen drohte Teheran mit nicht näher bezeichneten Maßnahmen. Der Iran wolle keine Gespräche nur um der Gespräche willen, sondern zielorientierte Verhandlungen mit konkreten und für das Land wirtschaftlich fruchtbringenden Ergebnissen, sagte der iranische Chefdiplomat bei seinem Besuch in Moskau. Im Iran gibt es Spekulationen, dass mit der Drohung eine Expansion der Atomprojekte gemeint sein könnte.

Die neue iranische Regierung hatte bereits zu Wochenbeginn verlauten lassen, dass sie von einer Fortsetzung der Wiener Gespräche über eine Wiederbelebung des internationalen Atomabkommens ab spätestens Anfang November ausgeht. Er glaube nicht, dass die im August vereidigte Regierung in Teheran länger als 90 Tage benötigen werde, um an den Verhandlungstisch zurückzukehren, war Außenministeriumssprecher Said Chatibsadeh am Montag zitiert worden.