Gericht: Emir von Dubai wollte Ex-Frau abhören

Der Emir von Dubai wollte einem britischen Gericht zufolge das Handy seiner Ex-Frau Haja überwachen lassen. Scheich Mohammed bin Raschid al-Maktum habe mit Hilfe der Spähsoftware Pegasus versucht, Handys ausspionieren zu lassen und damit gegen britische Gesetze verstoßen und Menschenrechte verletzt, wie der High Court in London gestern bekanntgab. Neben seiner Ex-Frau sollen auch deren Anwälte und weitere Beschäftigte betroffen gewesen sein.

Prinzessin Haja sagte der BBC zufolge, sie habe sich „gejagt und verfolgt“ gefühlt. Scheich Mohammed, als Emir von Dubai und Ministerpräsident der Vereinigten Arabischen Emirate einer der mächtigsten Männer des Landes, hatte die Hacker-Vorwürfe von sich gewiesen. Das Gericht kam dagegen zu dem Schluss, dass die Überwachungsversuche im Auftrag des Scheichs ausgeführt wurden.

Entführung der Töchter angeordnet

Im vergangenen Jahr stellte ein Gericht in London im langen Sorgerechtsstreit der beiden bereits fest, dass Scheich Mohammed die Entführung zweier Töchter angeordnet hatte. Prinzessin Schamsa wurde im Jahr 2000 aus Cambridge nach Dubai verschleppt, nachdem sie versucht hatte, sich abzusetzen. Ihre jüngere Schwester Latifa wurde 2018 nach eigener Aussage bei einem Fluchtversuch gestoppt und gewaltsam zurück nach Dubai gebracht. Zuletzt hatten Urlaubsfotos Spekulationen genährt, dass Latifa mittlerweile in Freiheit leben könnte.

Prinzessin Haja wiederum war nach London geflohen, um sich dem Zugriff des Emirs zu entziehen. Sie gab an, mit dem Tod bedroht worden zu sein – auch weil sie Sorge über die Behandlung der beiden Töchter geäußert hatte. Der Emir hatte die Vorwürfe stets abgestritten.