Fast 200 Entführungsopfer in Nigeria befreit

Nigerianische Sicherheitskräfte haben bei Razzien in Lagern krimineller Banden fast 200 entführte Menschen befreit. Die 187 Entführungsopfer, darunter Männer, Frauen und Kinder, wurden in dichten Wäldern im nordwestlichen Bundesstaat Zamfara gefunden, wie die Polizei gestern Abend sagte. Auf Fotos waren Dutzende Menschen zu sehen, die nach ihrer Rettung zusammengekauert auf dem Boden saßen.

Die Rettungsaktion war laut Behördenangaben Teil einer wochenlangen Militäroperation in Zamfara und weiteren Bundesstaaten im Nordwesten des Landes. Dabei sei unter anderem die Telekommunikation ausgesetzt worden, um die Kommunikation der Bandenmitglieder zu stören. Die Entführungsopfer befinden sich den Angaben zufolge bereits seit Wochen in der Gewalt der Kriminellen.

Entführungen gegen Lösegeld

Die nigerianische Armee hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, im Zuge der Operation gegen kriminelle Banden knapp 300 Bandenmitglieder „neutralisiert“ zu haben. Am Dienstag meldeten die Sicherheitskräfte jedoch einen erneuten Angriff: Rund hundert Kriminelle fielen auf Motorrädern über das Dorf Kuryan Madaro im Bundesstaat Zamfara her, töteten 14 Einwohner und Einwohnerinnen und raubten Geld und Mobiltelefone.

Seit Jahren mehren sich im Norden und Zentrum Nigerias die Angriffe krimineller Banden. Die von den Behörden als „Banditen“ bezeichneten Gruppierungen entführen häufig Schulkinder und Studierende, um Lösegeld zu erpressen. Sie sind auch für Plünderungen und Viehdiebstähle verantwortlich.