Kunsthaus Zürich eröffnet Erweiterungsbau

Das Kunsthaus in Zürich wird mit der Eröffnung seines Erweiterungsbaus am Wochenende zum größten Kunstmuseum der Schweiz. In dem Neubau von Architekt David Chipperfield, der die Ausstellungsfläche um 5.000 Quadratmeter erweitert und damit mehr als verdoppelt, soll Kunst ab den 1960er Jahren im Mittelpunkt stehen. Das Museum feiert die Eröffnung mit der Einladung zur kostenlosen Besichtigung am 9. und 10. Oktober.

Das Museum will zum einen mehr Gemälde und Skulpturen aus seiner eigenen Sammlung zeigen. Es hat zum anderen neue Flächen für Wechselausstellungen geschaffen. Den Auftakt macht die Ausstellung „Earth Beats. Naturbild im Wandel“. Darin werden künstlerische Produktionen aus mehreren Jahrhunderten im Kontext aktueller Fragen zum Klimaschutz gezeigt.

Umstrittene Sammlung Bührle

Das Museum wird auch Heimat der privaten Bührle-Sammlung mit insgesamt 170 Werken, darunter prominent die französische Malerei, die bisher in einem eigenen Haus zu sehen war. „Mit diesem publikumswirksamen Schwerpunkt rangiert Zürich in Europa nun direkt hinter Paris“, so das Kunstmuseum.

Der in Pforzheim geborene und später in der Schweiz eingebürgerte Waffenfabrikant Emil Bührle (1890–-1956) ist umstritten, weil er die Notlage verfolgter und flüchtender Jüdinnen und Juden für den Ausbau seiner Sammlung ausnutzte. Er nahm unter anderem an einer Auktion von Werken teil, die die Nazis als „entartet“ beschlagnahmt hatten, wie die Stiftung schreibt. Er kaufte auch Raubkunst.

13 Werke in Bührles Sammlung, die nachweislich in Frankreich gestohlen worden waren, wurden nach dem Zweiten Weltkrieg zurückgegeben. Das Kunstmuseum zeigt die Ausstellung zusammen mit einer Dokumentation über Bührles Aktivitäten.