Dutzende Tote bei Anschlag auf Moschee in Kunduz

Bei einem Anschlag auf eine schiitische Moschee sind heute im nordafghanischen Kunduz mindestens 555 Menschen getötet worden. Mindestens 140 Menschen seien zudem verletzt worden, hieß es. Ein Taliban-Mitglied sprach von einem Selbstmordanschlag während des Freitagsgebets.

Die UNO-Unterstützungsmission für Afghanistan (UNAMA) äußerte sich „zutiefst besorgt über Berichte über sehr hohe Opferzahlen“ bei dem Anschlag. Die Tat sei Teil „eines beunruhigenden Musters von Gewalt“ in Afghanistan.

Der regionale IS-Ableger in Afghanistan, der Islamische Staat Provinz Chorasan (IS-K), reklamierte den Anschlag für sich. Ein IS-Angreifer habe in der Menge der Gläubigen seine Sprengstoffweste gezündet, erklärte die Extremistengruppe im Messengerdienst Telegram.

Die IS-Miliz hatte nach eigenen Angaben auch den Anschlag auf eine Moschee am Sonntag in Kabul verübt, bei dem fünf Menschen getötet wurden. Unter den Opfern waren sowohl Zivilisten als auch Mitglieder der radikalislamischen Taliban. Der Anschlag ereignete sich während einer Trauerfeier für die kürzlich gestorbene Mutter von Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid.