Lettlands Regierung ruft erneut Notstand aus

Angesichts der starken Ausbreitung des Coronavirus ruft Lettland erneut den Notstand aus. Die Regierung in Riga verhängte gestern Abend nach längerer Debatte einen dreimonatigen Ausnahmezustand in dem baltischen EU-Land – vom 11. Oktober bis 11. Jänner.

Zudem beschloss das Kabinett mehrere Beschränkungen sowohl für Geimpfte als auch für Nichtgeimpfte, durch die das öffentliche Leben und die wirtschaftlichen Aktivitäten eingeschränkt werden. Für Beschäftigte des öffentlichen Dienstes wurde nach Angaben der lettischen Staatskanzlei eine Impfpflicht festgelegt. Private Firmen sollen soweit möglich wieder auf Fernarbeit umzusteigen.

Knapp die Hälfte geimpft

Die Regierung beschränkte die Öffnungszeiten von gastronomischen Betrieben, Kultur-, Unterhaltungs- und religiösen Einrichtungen – sie dürfen während des Notstands in Lettland nur von 6.00 bis 21.00 Uhr öffnen. Einkaufszentren müssen an Wochenenden und Feiertagen geschlossen bleiben – mit Ausnahme von Geschäften mit Waren, die als wesentlich für das tägliche Leben angesehen werden. Nichtgeimpfte dürfen nur noch bestimmte Arten von Geschäften besuchen.

In Lettland sind die Coronavirus-Zahlen in den vergangenen Wochen deutlich angestiegen. In den letzten 14 Tagen wurden nach offiziellen Angaben 784,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner registriert. In dem Ostseestaat sind aktuell nur knapp die Hälfte der 1,9 Millionen Einwohner vollständig geimpft. Die lettische Regierung bemüht sich seit Monaten mit nur mäßigem Erfolg, die geringe Impfbereitschaft der Bevölkerung zu erhöhen.