Taliban trafen US-Delegation in Doha

Vertreter der radikalislamischen Taliban sind gestern in der katarischen Hauptstadt Doha zu Gesprächen mit US-Delegierten zusammengekommen. Die Taliban haben bei dem Treffen um die Freigabe eingefrorener afghanischer Währungsreserven ersucht, wie Taliban-Außenminister Amir Chan Motaki nach Berichten der staatlichen Nachrichtenagentur Bachtar sagte.

Nach der Machtübernahme der Islamisten hatten die US-Regierung und die Notenbank Medienberichten zufolge den Großteil von Afghanistans Währungsreserven eingefroren. Die Taliban haben auf die im Ausland gehaltenen Währungsreserven von rund neun Milliarden US-Dollar vorerst keinen Zugriff.

Motaki sagte, es sollte nichts unternommen werden, um die derzeitige Regierung zu schwächen, da niemand von einer Instabilität in Afghanistan profitieren würde. Bei den Gesprächen in Doha baten die Taliban den Angaben zufolge zudem um humanitäre Hilfe für Afghanistan.

Motaki zufolge sicherten die US-Delegierten weitere Unterstützung bei den Coronavirus-Impfungen zu. Die USA hatten dem Land bereits im Juli drei Millionen Impfdosen des Mittels von Johnson & Johnson zugesagt. Der Taliban-Außenminister kündigte außerdem an, seine Delegation werde in den kommenden Tagen auch europäische Beamte treffen.