Nach der Massenvergiftung von Menschen mit gepanschtem Alkohol im Süden Russlands ist die Zahl der Todesopfer gestern auf 29 gestiegen. Es seien weitere Menschen im Krankenhaus an den Folgen der am 7. Oktober bekanntgewordenen massenhaften Vergiftung gestorben, teilten die Behörden der betroffenen Regionen Orenburg mit. Orenburg liegt rund 1.200 Kilometer südöstlich der russischen Hauptstadt Moskau an der Grenze zu der zentralasiatischen Republik Kasachstan.
Die Zahl der Überlebenden liege bei mehr als 20, hieß es. Seit Tagen werden zunehmende Opferzahlen gemeldet. Am Freitag war noch von 17 Toten die Rede gewesen. Gestorben seien nun weitere Menschen mit besonders schweren Vergiftungserscheinungen und Patienten im Koma, hieß es.
Neun Festnahmen
Der zuständige Gouverneur, Denis Pasler, kündigte großflächige Kontrollen von Verkaufsstellen in der Umgebung an, um den gepanschten Alkohol aus dem Verkehr zu ziehen. „Bis zum Abschluss der Ergebnisse kann Alkoholkonsum lebensgefährlich sein“, warnte er. Mehr als 1.200 Glas- und Plastikflaschen waren bereits beschlagnahmt worden.
Wegen des Handels mit dem gepanschtem und nicht zugelassenen Alkohol wurden neun Verdächtige festgenommen, wie das zentrale Ermittlungskomitee in Moskau mitteilte. Es seien zudem elf Metallfässer mit etwa 200 Litern verdächtiger Flüssigkeit gefunden worden. Die mutmaßlichen Täter sollen die Getränke vor allem in der Großstadt Orsk in der Region Orenburg, aber auch in anderen Orten verkauft haben.