IWF: Heute wohl Entscheidung über Georgiewa

Der Exekutivrat des Internationalen Währungsfonds (IWF) will Insidern zufolge noch heute über die Zukunft der geschäftsführenden Direktorin Kristalina Georgiewa (68) entscheiden. Der 24-köpfige Vorstand plane, heute zusammenzukommen, um eine Entscheidung zu fällen, teilten mit der Angelegenheit vertraute Personen mit.

Hintergrund ist ein Untersuchungsbericht der Kanzlei WilmerHale, wonach führende Vertreter der Weltbank – darunter auch Georgiewa – „unangemessenen Druck“ auf Mitarbeiter ausgeübt haben sollen, um China im Ranking des „Doing Business“-Berichts für 2018 besser abschneiden zu lassen. Zu der Zeit versuchte die Weltbank Unterstützung von der Regierung in Peking für eine große Kapitalerhöhung zu bekommen

Start der Jahrestagung

Finanzminister, Zentralbanker, Vertreter der Finanzwirtschaft und der Entwicklungszusammenarbeit treffen sich ab heute zur Jahrestagung der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF).

Die Tagung findet in einem hybriden Format statt, also teils mit Treffen am Sitz der Organisationen in Washington und teils online. An einigen Beratungen wollten auch der deutsche Finanzminister Olaf Scholz, Deutsche-Bundesbank-Chef Jens Weidmann und die Chefin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, teilnehmen.

Bei den Beratungen bis Sonntag geht es unter anderem um die Überwindung der CoV-Krise, den Klimawandel sowie die Bekämpfung von Armut und Steuerflucht. Auch die jüngst von mehr als 130 Ländern vereinbarte Mindeststeuer für Unternehmen dürfte eine Rolle spielen.

Neue weltweite Prognose

Im Rahmen der Tagung wird der IWF morgen auch eine neue Prognose für die weitere Entwicklung der globalen Konjunktur vorstellen. Im Juli erwartete die Organisation für dieses Jahr noch ein Wachstum der Weltwirtschaft von sechs Prozent, nun wird mit einer leichten Herabstufung der Prognose gerechnet. Am Mittwoch treffen sich unter anderem die Finanzminister und Zentralbankchefs der G-20-Staaten.