Der wankende chinesische Immobilienriese Evergrande ist seinen Anleihegläubigern erneut fällige Zinszahlungen schuldig geblieben. Damit verstärkte der Krisenkonzern erneut die Sorge vor einem Flächenbrand auf dem Immobiliensektor, da in nächster Zeit eine Reihe von Zahlungsverpflichtungen fällig werden.
„Wir sehen weitere Ausfälle voraus, wenn sich das Liquiditätsproblem nicht deutlich verbessert“, teilte die Maklerfirma CGS-CIMB mit. Auch andere Bauträger mit schwächerer Bonität hätten derzeit Schwierigkeiten bei der Refinanzierung.
Dritter Zahlungsausfall in drei Wochen
Nachdem Evergrande im September bereits zwei Zinszahlungen verpasst hatte, kam der Konzern Anleihegläubigern zufolge neuen Zahlungsverpflichtungen nicht nach. Von Evergrande gab es keine Stellungnahme.
Mit dem dritten Zahlungsausfall innerhalb von drei Wochen sinken die Aussichten, dass Evergrande nach der eingeräumten Zahlungsfrist die Gläubiger bedienen wird. Für die Ende September fällig gewordenen Zinsen läuft für Evergrande eine Nachreichfrist von 30 Tagen. Der Konzern sitzt auf einem Schuldenberg von mehr als 300 Milliarden Dollar.
Im Zuge der Liquiditätsengpässe in dem Sektor sind in der Volksrepublik bereits weitere Immobilienfirmen in Schwierigkeiten geraten. Zuletzt bemühten sich die kleineren Bauträger Modern Land und Sinic Holdings darum, Fristen für Zinszahlungen verschieben zu können. Auch der Rivale Fantasia Holdings ließ bereits eine Frist für Zinszahlungen verstreichen.