Fischer kritisieren EU-Fangquotenentscheidung scharf

Fischerinnen und Fischer dürfen in der westlichen Ostsee künftig keinen Dorsch und zumeist keinen Hering mehr gezielt fangen. Die EU-Länder haben sich nach mehr als 24 Stunden Verhandlung heute darauf geeinigt, dass lediglich Beifang in Höhe von knapp 490 Tonnen Dorsch und 788 Tonnen Hering möglich sein soll, teilten die EU-Länder mit.

Der deutsche Fischereiverband kritisierte die Entscheidung als existenzbedrohend. „Unter dem Strich ist das für die deutsche Fischerei, das muss man ganz klar sagen, eine Katastrophe“, sagte Verbandssprecher Claus Ubl. Dorsch und Hering seien die „Brotfische“. „Und wenn die dermaßen gekürzt werden, dass man sie nicht mehr gezielt befischen darf, dann kann sich jeder ausrechnen, dass da kaum noch ein Fischer von überleben kann“, sagte Ubl.

Vergangenes Jahr durften EU-weit noch 1.600 Tonnen westlicher Hering und 4.000 Tonnen westlicher Dorsch gefangen werden. Hintergrund der neuen Regeln sind besorgniserregende Entwicklungen vieler Fischbestände in der Ostsee. Zahlreiche Organisationen für Umweltschutz kritisieren schon lange zu hohe Fangmengen.