F: Resistance-Kämpfer Hubert Germain ist tot

Frankreichs letzter noch lebender bekannter Widerstandskämpfer gegen die Nazis aus der „Compagnons de la Liberation“ („Weggefährten der Befreiung“) ist tot. Hubert Germain sei im Alter von 101 Jahren gestorben, erklärte die französische Verteidigungsministerin Florence Parly gestern. „Dies ist ein bedeutender Moment in unserer Geschichte.“

Der ehemalige Resistance-Kämpfer Hubert Germain
APA/AFP/Ludovic Marin

Höchst geehrt

Germain war der letzte noch lebende der insgesamt 1.038 „Compagnons de la Liberation“ – der höchste von General Charles de Gaulle verliehene Titel für den Einsatz zur Befreiung Frankreichs von den Nazis. In Frankreich werden die „Compagnons de la Liberation“, unter denen sechs Frauen sind, als „Helden“ verehrt.

Germain, geboren am 6. August 1920 als Sohn eines Kolonialoffiziers, schloss sich als einer der Ersten den freien französischen Kräften (Forces francaises libres, FFI) um de Gaulle an. Germain wurde für einen Panzerkreuzer eingeteilt, auf dem er zum Marineoffizier ausgebildet wurde. Dort beteiligte er sich auch an der Luftabwehr gegen deutsche Angriffe.

Ab 1941 kämpfte Germain im Nahen Osten – zunächst in Palästina, später in der Fremdenlegion in Libyen. Nach Kämpfen in Ägypten, Tunesien und Italien wurde er verletzt nach Neapel gebracht, wo ihn de Gaulle 1944 mit dem Titel „Compagnons de la Liberation“ ehrte.

Nach Krieg in Politik

Nach dem Krieg arbeitete Germain in der Chemiebranche und engagierte sich politisch – zunächst als Bürgermeister der Gemeinde Saint-Cheron südlich von Paris, in den 60er Jahren dann als Abgeordneter in der Nationalversammlung für die gaullistische Partei Union pour la Nouvelle Republique (UNR). In den 70er Jahren wurde er unter Präsident Georges Pompidou Postminister und dann Minister für die Zusammenarbeit mit dem Parlament.

Germain wird auf dem Mont Valerien westlich von Paris beerdigt, wo Frankreich seine „Märtyrer“ ehrt. Präsident Emmanuel Macron wird nach Angaben des Elysee-Palasts an den Trauerfeierlichkeiten am 11. November am Arc de Triomphe in Paris und am Mont Valerien teilnehmen.