Ministerrat ebnet Weg für neues „Mikrodatenzentrum“

Der Startschuss zur angekündigten Forschungsdatenplattform bei der Statistik Austria wurde heute im Ministerrat auf den Weg gebracht. Mit der Einrichtung des Austrian Micro Data Center (AMDC) soll nach dem Jahreswechsel begonnen werden, im ersten Jahr sind für das AMDC 505.000 Euro vorgesehen. Der Datenzugang „soll ausschließlich auf wissenschaftliche Zwecke beschränkt sein“ und alle Datenschutzvorgaben erfüllt werden.

Für die Etablierung des bereits im Regierungsprogramm angekündigten Vorhabens sind Änderungen im Bundesstatistik- und dem Forschungsorganisationsgesetz notwendig. Im Vorfeld hatte es zahlreiche Stellungnahmen zu dem Gesetzesentwurf gegeben. Während die Initiative von Wissenschaftseinrichtungen einhellig begrüßt wurde, meldeten etwa Datenschutzorganisationen Bedenken an.

Ausschließlich anonymisierte Daten

Die Grundidee besteht darin, dass über die bei der Statistik Austria angesiedelte neue Plattform jene öffentlichen „Register“, die dort schon ausgewertet werden, auch für die Grundlagenforschung zur Verfügung stehen. Beim neuen „Mikrodatenzentrum“ soll der Zugang zu „verknüpfbaren anonymisierten“ Registerdaten „ausschließlich auf wissenschaftliche Zwecke beschränkt sein“, heißt es im Ministerratsvortrag.

Die Statistik Austria „hat die Daten für den Zugang so aufzubereiten, dass von der wissenschaftlichen Einrichtung die Daten nicht einem Unternehmen oder einer natürlichen Person zugeordnet werden können“.

Die Statistik Austria stellt im ersten Schritt die von ihr selbst erhobenen Informationen für die Forschung zur Verfügung. In weiterer Folge könnten zusätzliche staatliche Datenbanken folgen. Dazu braucht es eine Verordnung des Wissenschaftsministeriums in Kooperation mit dem für das Register zuständigen Ministerium.