Gemeinsamer Gaseinkauf im Kampf gegen hohe Preise

Angesichts stark gestiegener Energiepreise will die EU-Kommission einen gemeinsamen Gaseinkauf der Staaten prüfen. Man werde untersuchen, ob so ein Vorgehen den Ländern Vorteile bringe, erklärte die Kommission heute in Brüssel.

„Die aktuelle Lage ist außergewöhnlich, der Binnenmarkt hat uns aber 20 Jahre genutzt“, sagte Energiekommissarin Kadri Simson. Die bisherigen Reaktionen der Staaten auf die hohen Preise stünden im Einklang mit EU-Recht, ergänzte sie.

20 Staaten haben unter anderem mit Steuersenkungen oder Hilfen für Ärmere reagiert. In Deutschland treffen die hohen Energiepreise auf die Gespräche zur Regierungsbildung und die Bemühungen, die Klimaschutzziele zu erreichen. Unter anderem der Preis auf den CO2-Ausstoß verteuert fossile Brennstoffe weiter.

Die Gründe für die hohen Preise liegen in der wirtschaftlichen Erholung der Staaten nach der CoV-Krise. Auch der vergangene, vergleichsweise strenge Winter habe beigetragen, dass die Gasspeicher nicht so gut gefüllt wie sonst seien.

Es gibt auch Stimmen, die Russland mitverantwortlich machen, da es kaum zusätzliches Erdgas liefere – damit wolle das Land Druck auf eine schnelle Inbetriebnahme der Pipeline „Nord Stream 2“ machen. Heute erklärte die russische Regierung allerdings erneut, man liefere nach den bestehenden Verträgen das Maximum. Mehr sei nur nach Aushandlung neuer Abkommen möglich.