Geimpfte und Genesene geben Schutz in Haushalten

Auf nationaler Ebene ist ein „Herdenschutz“ gegen Covid-19 nur mit sehr hohen Durchimpfungsraten zu erreichen. Österreich ist davon noch weit entfernt. Aber innerhalb von Haushalten sorgen Geimpfte und Genesene für einen solchen Schutz, der bis zu 97 Prozent betragen kann. Das hat eine neue schwedische Studie ergeben.

Peter Nordström von der Universität Umea und seine Mitautoren haben ihre wissenschaftliche Untersuchung jetzt im „JAMA Internal Medicine“ der US-Ärztevereinigung publiziert. Sie zeigten damit gleichzeitig, was in einem digitalisierten Gesundheitswesen mit entsprechenden Daten möglich ist.

814.000 Haushalte untersucht

In der Studie werteten sie nämlich die Covid-19-Daten (in Haushalten zusammenlebend, Impfung, überstandene Erkrankung) von 4,9 Millionen Bürgern und Bürgerinnen nach deren vom Staat bei der Geburt vergebenen Identifikationsnummer aus und verglichen die Informationen.

Die Studienpopulation bestand schließlich aus fast 1,8 Millionen Menschen aus 814.000 Haushalten. Jeder Person, die durch Erkrankung oder Impfung Immunität erworben hatte, wurde eine Person in einer Vergleichsgruppe von Haushalten gegenübergestellt, in der das nicht der Fall war.

45 bis 97 Prozent geringeres Infektionsrisiko

Die erste Beobachtung: Innerhalb eines mittleren Zeitraums von 26 Tagen infizierten sich 5,7 Prozent der Teilnehmer mit SARS-CoV-2. Die Infektionsraten waren aber von Haushalt zu Haushalt stark unterschiedlich: War in einer Familie nur eine Person Covid-19-krank gewesen oder hatte die vollständige Impfung erhalten, reduzierte sich das Infektionsrisiko für die Nichtgeschützten um 45 bis 61 Prozent.

Bei zwei Familienmitgliedern mit immunologischem Schutz sank die Gefährdung durch eine Ansteckung bei den übrigen Haushaltsangehörigen um 75 bis 86 Prozent. In Familien mit drei Geimpften oder Genesenen lag die Schutzrate zwischen 91 und 94 Prozent. Familien mit fünf auf „natürlichem“ Weg oder per Impfung Immunisierten hatten für die übrigen Haushaltsangehörigen eine Schutzrate von sogar 97 Prozent.