WHO: CoV wirft Kampf gegen Tuberkulose um Jahre zurück

Die Coronavirus-Pandemie hat den Kampf gegen Tuberkulose nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) um Jahre zurückgeworfen.

Von knapp zehn Millionen Menschen, die nach Schätzungen im vergangenen Jahr an Tuberkulose erkrankten, wurde die Krankheit nur bei 5,8 Millionen diagnostiziert, berichtete die WHO heute in Genf. Im Jahr davor waren es noch 7,1 Millionen. Der Rückgang ist unter anderem auf Lockdowns und Ausgangsbeschränkungen zurückzuführen.

Die Überlastung von Gesundheitsdiensten wurde als weiterer Grund angeführt. Tuberkulose war 2020 nach Covid-19 die zweithäufigste Todesursache durch einen einzelnen Infektionserreger. Es starben gut 1,5 Millionen Menschen daran nach 1,4 Millionen im Jahr davor. Der über Jahre geschaffte Trend eines Rückgangs von Neuansteckungen wurde fast gestoppt.

Wenn Kranke nichts von ihrer Infektion wissen, können sie nicht behandelt werden. Die Zahlen für 2021 und 2022 dürften deshalb noch schlechter sein, so die WHO. Ausgaben für Diagnose, Behandlung und Prävention gingen 2020 von 5,8 auf 5,3 Milliarden Dollar (4,6 Mrd. Euro) zurück. Das ist weniger als halb so viel, wie nach WHO-Angaben nötig wäre.