737-Max-Abstürze: Vorwürfe gegen Boeing-Testpiloten

Im Fall der Abstürze von Boeing-Maschinen des Typs 737 Max ist ein ehemaliger Testpilot des US-Flugzeugkonzerns von einem US-Bundesgericht offiziell der Täuschung beschuldigt worden.

Der ehemalige technische Chefpilot Mark Forkner habe der US-Flugaufsichtsbehörde Federal Aviation Administration (FAA) „falsche, ungenaue und unvollständige Informationen über einen neuen Teil der Flugsteuerung der Boeing 737 Max“ geliefert, erklärte das US-Justizministerium.

Fast 350 Tote bei zwei Abstürzen

Die 737 Max wurde im März 2017 zugelassen. Dabei war Forkner die direkte Kontaktperson zwischen dem Flugzeugehersteller und der FAA. Laut Dokumenten, die Anfang 2020 veröffentlicht wurden, hatte er damit geprahlt, seine FAA-Kollegen täuschen zu können, um die Zertifizierung für das speziell für die Boeing 737 Max entwickelte Stabilisierungssystem MCAS zu erhalten.

Im Oktober 2018 und März 2019 stürzten dann in Indonesien und Äthiopien zwei Maschinen des Typs ab, insgesamt starben 346 Menschen. In beiden Fällen hatte das MCAS falsche Daten übermittelt. Im März 2019 wurde ein weltweites Flugverbot für den früheren Verkaufsschlager von Boeing verhängt, das erst Ende 2020 nach einer Überarbeitung des Systems wieder aufgehoben wurde.