Äthiopien bestätigt Militäroffensive gegen Rebellen

Die äthiopische Armee hat Berichte über eine neue Offensive gegen Rebellen der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) bestätigt.

Seit Anfang der Woche habe es schwere Kämpfe gegeben, gab das Verteidigungsministerium in Addis Abeba gestern Abend bekannt. Bereits Anfang der Woche hatte ein Sprecher der TPLF von Angriffen mit Artillerie, Drohnen und Kampfflugzeugen berichtet.

Versorgungslage für Millionen Menschen kritisch

Die TPLF dominierte Äthiopien gut 25 Jahre lang, bis Ahmed Abiy 2018 an die Macht kam und sie verdrängte. Viele Menschen in Tigray fühlen sich von der Zentralregierung nicht vertreten und fordern mehr Autonomie. Seit Anfang August hat sich der Konflikt auf die Nachbarregionen Afar und Amhara ausgeweitet.

Die Auseinandersetzungen haben zu einer schweren humanitären Krise im Norden des Landes geführt. Die Versorgung vor allem in Tigray ist stark eingeschränkt, Hilfsorganisationen werfen der Zentralregierung eine Blockade der Krisenregion vor.

Nach Angaben des UNO-Nothilfebüros (OCHA) ist etwa die Auslieferung lebensrettender Medikamente und Impfstoffe gegen Polio und Masern nach Tigray nicht möglich. Auch die Versorgung von mehr als 5,2 Mio. Menschen mit Lebensmitteln und Wasser soll nach UNO-Angaben unzureichend sein.