In Italien ist seit heute „3-G“ für alle Beschäftigten obligatorisch. Ein Zertifikat zeigt an, dass der Inhaber wenigstens eine Impfdosis erhalten hat, negativ getestet oder vor Kurzem von Covid-19 genesen ist.
Nach wochenlangen Protesten gegen die Regelung blieb es heute weitgehend ruhig. Zur Demonstration im Haupthafen von Triest, kamen laut Behörden 6.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Hafenmitarbeiter verhinderten jedoch nicht wie erwartet die Zufahrt von Lkws zum Hafen.
Hafenmitarbeiter demonstrieren gegen „3-G“-Pflicht
Auf dem Hafengelände von Triest haben rund 1.000 Menschen gegen die eingeführte „3-G-Regel“ auf dem Arbeitsplatz demonstriert. Rund 40 Prozent der Mitarbeiter des Hafens sind nicht geimpft und wollen sich keinen Tests unterziehen.
In Rom stand die Polizei in voller Montur vor einer kleinen Kundgebung, deren Teilnehmer „No Green Pass“ riefen. Rund 300 Personen blockierten zudem die Zufahrt zum Hafen von Genua und sorgten für Verspätungen beim Warenumschlag.
Im Produktionswerk des Elektrogeräteherstellers Electrolux unweit der norditalienischen Stadt Treviso traten die Beschäftigten in den Streik. Rund 20 Prozent der 1.100 Angestellten sind nicht geimpft. Mehrere Beschäftigte der Mailänder Nahverkehrsgesellschaft ATM ohne „Grünen Pass“ blieben ebenfalls der Arbeit fern.
Kein Pass: Freistellung ohne Lohn
Das Kabinett von Premierminister Mario Draghi hatte Mitte September den „Grünen Pass“ beschlossen. Beschäftigte, die keinen „Pass“ vorweisen, sollen ohne Bezahlung von der Arbeit freigestellt werden. Wer trotzdem zur Arbeit geht, muss mit einer Geldbuße von bis zu 1.000 Euro rechnen.
Die meisten politischen Parteien und die großen Arbeitgeberverbände unterstützten die Maßnahme in der Hoffnung, dass damit künftig Lockdowns vermieden werden. Es gab in den vergangenen Wochen aber immer wieder Proteste dagegen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums haben in Italien inzwischen mehr als 85 Prozent der Menschen über zwölf Jahren mindestens eine Impfdosis erhalten.