Alitalia-Nachfolger ITA Airways nahm Betrieb auf

Die Alitalia-Nachfolgegesellschaft Italia Aereo Trasporto (ITA) hat heute den Betrieb aufgenommen und ihren neuen Namen ITA Airways vorgestellt. Die Gesellschaft übernahm die Marke Alitalia für 90 Mio. Euro. Der Preis liegt weit unter den 290 Mio. Euro, die als Verhandlungsbasis für die Versteigerung der Marke gedient hatten.

„Das ist ein Name, der in die Zukunft blickt, jedoch auch an der Vergangenheit festhält. Wir haben Alitalias Farben im Logo bewahrt“, so der Chef der Fluggesellschaft, Fabio Lazzerini. Die neue Fluggesellschaft nimmt den Betrieb inmitten der Proteste Tausender Alitalia-Beschäftigter auf, die ihren Job verloren haben.

Protest auf Flughafen

Unter anderem hatten gekündigte Alitalia-Beschäftigte heute auf dem Flughafen Rom-Fiumicino protestiert. Die neue Airline startet mit lediglich 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Alitalia hatte zuletzt noch 10.500 Personen beschäftigt.

„Ich setze mich dafür ein, dass ITA Airways bis 2025 die umweltfreundlichste Nicht-Billigfluglinie in Europa wird, und zwar dank der Vereinbarungen mit Airbus über die Lieferung von Flugzeugen der neuesten Generation“, sagte ITA-Verwaltungsratspräsident Alfredo Altavilla. ITA Airways werde „den Kunden in den Mittelpunkt der Geschäftspolitik stellen“.

Letzte Alitalia-Maschine gelandet

Zum letzten Mal war gestern Abend eine Maschine der Alitalia gelandet. Nach Angaben des Flughafens Rom-Fiumicino landete der Jet aus dem sardinischen Cagliari kurz nach 23.20 Uhr mit etwas Verspätung. Damit endete die 74 Jahre lange Geschichte der Traditionsfluglinie.

Letztes Flugzeug von Alitalia gelandet

Alitalia steckt schon länger in der Krise, nun fand der letzte Flug statt

13 Mrd. Euro hat der italienische Staat in den vergangenen Jahren ausgegeben, um die Traditionsairline Alitalia über Wasser zu halten. Seit 2002 erwirtschaftete die Fluglinie keinen Gewinn mehr. Wiederholte Versuche, das Unternehmen wieder auf die Beine zu bringen, scheiterten.

Die Fluggesellschaft ITA Airways mit mehrheitlich staatlicher Beteiligung gilt als Alitalia-Nachfolgerin, ist laut EU-Kommission allerdings nicht ihr „wirtschaftlicher Nachfolger“. Brüssel will, dass ITA Airways mit der Vergangenheit der kriselnden Alitalia bricht.