Bogenschütze in Norwegen: Zunehmend Zweifel an Terrormotiv

Nach der Gewalttat im norwegischen Kongsberg mit fünf Toten haben die Ermittler zunehmend Zweifel an einer terroristisch motivierten Tat. Es gebe Hinweise, dass der Verdächtige nicht wirklich zum Islam konvertiert sei, sagte der Polizeiinspektor Thomas Omholt bei einer Pressekonferenz heute. Stattdessen erhärte sich der Verdacht auf eine psychische Erkrankung.

Ein 37-jähriger Däne hatte zugegeben, am Mittwochabend in der Innenstadt von Kongsberg fünf Menschen getötet zu haben. Er hatte unter anderem mit Pfeil und Bogen auf zahlreiche Menschen geschossen.

2017 in Video „Aktion“ angekündigt

Wie sich herausstellte, war er Mann schon seit Jahren im Fokus der Behörden gestanden. Unter anderem hatte der Mann 2017 ein Video veröffentlicht, in dem er sich als Muslim und Bote bezeichnete und eine „Aktion“ ankündigt. Eine politisch motivierte Gewalttat war ihm aber nicht zugetraut worden. Die Ermittlungen hätten nun gezeigt, dass es der Mann mit seiner angeblichen Konversion zum Islam nicht ernst gemeint habe, sagte Omholt.

Die Ermittler gehen davon aus, dass er alleine handelte. Es gebe keinen Hinweis darauf, dass er mit weiteren Personen im Kontakt gestanden sei, so Omholt weiter. Nach Angaben der Polizei war der Däne im Verlauf mehrerer Jahre immer wieder im Kontakt mit dem Gesundheitsdienst gewesen. Er befindet sich derzeit in Untersuchungshaft.