Tausende Schweizer protestieren gegen Maßnahmen

Tausende Schweizerinnen und Schweizer haben gestern erneut gegen die Coronavirus-Beschränkungen protestiert. Bei der größten Demonstration in Rapperswil-Jona im Kanton St. Gallen kamen rund 3.000 Gegner der CoV-Maßnahmen zusammen, wie die Nachrichtenagentur Keystone-SDA unter Berufung auf Polizeiangaben berichtete. Es sei weitgehend friedlich geblieben.

Demonstration gegen die Covid-Maßnahmen der Regierung in Lausanne (Schweiz)
APA/AFP/Fabrice Coffrini

Auch in Baden im Aargau und in Lugano gingen zahlreiche Menschen auf die Straße. In Lausanne forderten Demonstrierende den Rücktritt von Gesundheitsminister Alain Berset. Die Proteste richten sich unter anderem gegen den seit September vorgeschriebenen Einsatz des CoV-Zertifikats etwa in Restaurants, Bars und Sportstätten.

Gegendemonstration in Bern

In Bern demonstrierten dagegen rund 300 Menschen für Solidarität und kritisierten die Gegner der Beschränkungen scharf. Zu der Demonstration aufgerufen hatte das neu gegründete Solidarische Bündnis Bern. Das linke Bündnis will ein Zeichen gegen die aus seiner Sicht rechtsextrem geprägten Demonstrationen und Aktivitäten der vergangenen Monate setzen.

In dem Land mit rund 8,5 Millionen Einwohnern sind bisher 61,52 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft – in vielen anderen Ländern Europas sind es bereits deutlich mehr.

F: Teilnehmerzahlen bei Protesten sinken

Unterdessen gehen die Teilnehmerzahlen bei den Protesten gegen die Coronavirus-Maßnahmen in Frankreich zunehmend zurück. Landesweit gingen gestern nach Angaben des Innenministeriums 40.610 Menschen auf die Straße. Am Samstag vor einer Woche waren nach offiziellen Angaben noch 45.000 Franzosen und Französinnen dem Protestaufruf gefolgt, die Veranstalter hatten von mehr als 67.000 gesprochen.

Die allwöchentlichen Proteste richten sich gegen die Coronavirus-Impfpflicht für Beschäftigte des Gesundheitssektors sowie gegen die als Gesundheitspass bezeichnete Regelung. Dieser zufolge muss für den Zugang zu zahlreichen öffentlichen Orten der Nachweis einer vollständigen Coronavirus-Impfung, einer Genesung von Covid-19 oder eines negativen Coronavirus-Tests vorgelegt werden muss.