Venezuelas Regierung stoppt Dialog mit Opposition

Die venezolanische Regierung hat den Dialog mit der Opposition nach der Auslieferung eines Vertrauten von Präsident Nicolas Maduro an die USA vorerst abgebrochen. „Aus Protest gegen die Aggression werden wir an der für morgen geplanten Verhandlungsrunde nicht teilnehmen“, sagte Delegationschef Jorge Rodríguez. Kurz zuvor war bekannt geworden, dass Alex Saab von den Kapverdischen Inseln in die Vereinigten Staaten abgeschoben worden war.

Der kolumbianische Geschäftsmann war dort im Juni vergangenen Jahres festgenommen worden, als sein Privatjet auf dem Weg in den Iran auftanken musste. Nach Angaben der venezolanischen Regierung war er auf einer humanitären Mission. Saab soll der venezolanischen Regierung für mehrere Millionen US-Dollar Lebensmittel für deren umstrittenes Sozialprogramm Clap verkauft haben.

In den Vereinigten Staaten und in Kolumbien wird Saab unter anderem wegen Geldwäsche gesucht. Nach Einschätzung der US-Ermittler dürfte Saab zudem über umfangreiche Informationen über illegale Geschäfte der Maduro-Familie und hochrangiger Funktionäre in Venezuela verfügen.