Mayer zu Kulturstrategie: „Status quo hinterfragen“

Als „ein Hinterfragen des Status quo, eine Plattform des wertvollen Austauschs und der mutigen Auseinandersetzungen“ betrachtet Grünen-Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer die von ihr initiierte „Strategie Kunst Kultur 22“. Das sagte sie heute bei einer Online-Kick-off-Veranstaltung, die im Blicke-Kino des Belvedere 21 abgehalten wurde.

Rund 270 Personen haben sich ab Juli in einer ersten Runde bereits an der Kunst- und Kulturstrategie beteiligt und Themen eingebracht. Diese sind in acht Fragestellungen eingeflossen, die heute in Impulsreferaten und Zoom-Workshops behandelt wurden und werden. „Meine Aufgabe heute ist es in erster Linie, Ihnen zuzuhören und in der Folge die richtigen Schlüsse zu ziehen“, sagte Mayer in ihrem Auftaktstatement.

Dialogforen als nächster Schritt

Als nächsten Schritt kündigte sie vier Dialogforen in den Bundesländern an. Das erste soll im November in Vorarlberg das Thema „Kultur und ökologische Transformation“ vertiefen. „Kunst kann nicht das Klima retten, aber es kann unsere Perspektive ändern“, sagte Bettina Leidl, die Direktorin des Kunst Haus Wien, und betonte in ihrem Impulsreferat die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Ökologisierung auch für die Kulturbranche.

Muchitsch: Besucherzahlen als wichtigste Kennzahl?

Wolfgang Muchitsch, Direktor und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Universalmuseums Joanneum, beschäftigte sich mit der Notwendigkeit zur Findung neuer Kennzahlen und erinnerte daran, dass die bisher wichtigste Kennzahl, die der Besucher, den Museen in der Pandemie weggebrochen sei: „Aber ist es wirklich unser wichtigster Auftrag, jährlich die Besucherzahlen zu steigern?“

Ab dem Frühjahr solle es im Rahmen der Kunst- und Kulturstrategie spezifische Dialog- und Arbeitsformate geben, kündigte Mayer an, darunter ein großes Dialogforum. Was es nicht geben soll, ist eine Deadline. Ziel sei es vielmehr, „ein dynamisches Umfeld, eine dauerhafte und lebendige Gesprächskultur“ zu schaffen, sagte Mayer.