Neue Antiregierungsproteste in Chile

Zwei Jahre nach Beginn der schweren Proteste gegen die konservative Regierung sind in Chile erneut Tausende Menschen auf die Straße gegangen. In der Hauptstadt Santiago de Chile errichteten Demonstranten Barrikaden und schleuderten Steine und Feuerwerkskörper auf die Sicherheitskräfte, wie auf von der Polizei veröffentlichten Videos zu sehen war. Die Beamten setzten Wasserwerfer ein.

Nach Einschätzung der Behörden beteiligten sich bis zu 10.000 Menschen an der Demonstration. Die Polizei hatte rund 5.000 Beamte im Einsatz. Vor zwei Jahren waren über Wochen hinweg jeden Tag Tausende Menschen gegen die Regierung von Präsident Sebastian Pinera auf die Straße gegangen.

Die Protestwelle entzündete sich an einer Erhöhung der Metropreise. Bald forderten die Demonstranten aber auch einen besseren Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung sowie eine Abkehr vom neoliberalen Wirtschaftssystem. Zudem setzten sie ein Referendum über eine neue Verfassung durch. Bei den Protesten kamen über 30 Menschen ums Leben, Hunderte wurden verletzt.