Fischler: Schmid wollte IHS-Direktor mitbestimmen

Der damalige Generalsekretär im Finanzministerium, Thomas Schmid, soll Ende 2015, Anfang 2016 Einfluss auf die Auswahl des neuen Leiters des Instituts für Höhere Studien (IHS) ausgeübt haben.

Das sagte der langjährige ÖVP-Spitzenpolitiker und Präsident des IHS-Kuratoriums, Franz Fischler, heute im Ö1-Mittagsjournal. Schmid habe im Vorhinein bestimmen wollen, wer am Schluss Direktor sein soll, so Fischler.

„Schmid wollte verhindern, dass eine offene Ausschreibung stattfindet“, sagte Fischler. Er habe gewissermaßen haben wollen, dass am Ende des Verfahrens „seine Person zum Zug kommt“. Wer das hätte sein sollen, wollte Fischler laut Ö1 nicht sagen.

Haber laut „profil“ als Wunschkandidat

Das Magazin „profil“ berichtete am Wochenende in seiner aktuellen Ausgabe, dass der damalige ÖVP-Wunschkandidat für das IHS der Ökonom (und nunmehrige Vizegouverneur der Nationalbank) Gottfried Haber war. Laut Ö1 reagierte dieser auf Anfrage zu Fischlers Aussagen vorerst nicht. Aus dem Bewerbungsprozedere war damals der heutige ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher als IHS-Direktor hervorgegangen.

Gefragt, ob Schmid dem IHS mit einer Mittelkürzung gedroht habe, sagte Fischler: „Mir gegenüber hat er das nie gemacht, aber dem Herrn Kocher gegenüber hat er gesagt, dass es hier also allenfalls zu Kürzungen kommen könnte.“ Letztlich kam es laut Fischler aber nicht dazu. Der Anwalt von Schmid wollte sich laut Ö1 zu Fischlers Aussagen nicht äußern.