Neue Beschränkungen in Moskau

Angesichts immer neuer Höchststände bei den Coronavirus-Todeszahlen in Russland führt die Hauptstadt Moskau neue Beschränkungen ein. Ungeimpfte Menschen über 60 Jahre und Moskauer mit chronischen Erkrankungen müssten vom kommenden Montag an für vier Monate zu Hause bleiben, schrieb Bürgermeister Sergej Sobjanin heute in seinem Blog. In dieser Zeit müssten zudem mindestens 30 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Betrieben ins Homeoffice wechseln.

Morgen will Präsident Wladimir Putin über die angespannte Lage sprechen. Russlands oberste Amtsärztin Anna Popowa schlug im Vorfeld der Agentur Interfax zufolge vor, die Tage vom 30. Oktober bis 7. November als arbeitsfrei zu erklären, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. So etwas gab es bereits zu Beginn der Pandemie.

30 Prozent geimpft

Die offizielle Statistik wies heute mit 1.015 Coronavirus-Toten innerhalb eines Tages so viele Sterbefälle aus wie nie zuvor. Zudem gab es 33.740 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Mehrere Regionen haben bereits Beschränkungen eingeführt ein, darunter St. Petersburg.

In Russland mit insgesamt 146 Millionen Einwohnern sind nach jüngsten offiziellen Zahlen erst mehr als 30 Prozent der Bevölkerung geimpft. Weit verbreitet ist eine Skepsis gegenüber den von russischen Forschern entwickelten Vakzinen. Der Kreml sprach sich indes gegen pauschale Geldprämien als Impfanreiz aus.