Bulgarien führt „3-G-Regel“ ein

Bulgarien führt wegen steigender Coronavirus-Fallzahlen erst jetzt die „3-G-Regel“ mit Zertifikaten für Geimpfte, Getestete und von Covid-19 Genesene ein. Ab diesem Donnerstag werden nur Kunden und Kundinnen, die einen entsprechenden Nachweis haben, etwa Lokale, Hotels, Fitnesszentren, Shopping-Malls sowie Kinos, Theater, Konzerte und Museen besuchen dürfen.

Alle Tätigkeiten in Innenräumen sollen nur mit einem „Grünen Zertifikat“ erfolgen, kündigte Interimsgesundheitsminister Stojtscho Kazarow heute vor der Presse an. Ausgenommen sind Lebensmittelgeschäfte, Apotheken und Banken. Hintergrund sind schnell steigende Coronavirus-Fallzahlen.

EU-Impfschlusslicht

In dem EU-Land mit 6,9 Millionen Einwohnern wurden zuletzt binnen 24 Stunden 4.979 Coronavirus-Neuinfektionen nachgewiesen. Die 7-Tage-Inzidenz stieg damit auf 308,3 pro 100.000 Menschen. Mit rund 20 Prozent vollständig gegen Covid-19 Geimpften ist Bulgarien EU-Schlusslicht.

Viele Bulgarinnen und Bulgaren wollen sich wegen Vorurteilen oder Desinformation nicht impfen lassen. Einige Krankenhäuser in Sofia werden eigenen Angaben zufolge bald am Limit sein.

Die „3-G-Regel“ wird in Bulgarien auch für die Beschäftigten im Gesundheitswesen und in Altersheimen gelten. Im Bildungsbereich soll der Präsenzunterricht an Schulen in diesen Gemeinden eingestellt werden, wo binnen 14 Tagen auf 100.000 Menschen mehr als 750 Coronavirus-Neuinfektionen festgestellt wurden. An Universitäten soll es Präsenzunterricht nur bei Einhaltung der „3-G-Regel“ geben.