Österreich plant erst nächstes Jahr größere Impfstoffspenden

In Österreich sind derzeit mehr als vier Millionen Impfdosen lagernd, doch größere Spendenaktionen für ärmere Länder soll es erst nächstes Jahr geben. Das teilte das Gesundheitsministerium der APA auf Anfrage mit.

Die lagernden Impfdosen sind nämlich überwiegend mRNA-Impfstoffe, die „großteils für die dritte Impfdosis sowie für weitere Erst- und Zweitimpfungen gebraucht“ werden. „Größere Impfstoffspenden werden 2022 durchgeführt werden“, hieß es aus dem Ministerium.

Deutsche Kritik an Auflagen der Hersteller

Das deutsche Gesundheitsministerium hatte gestern in einem Brief an die EU-Gesundheitsbehörde Hera Alarm geschlagen und scharfe Kritik an den Impfstoffherstellern geübt. Aufgrund von bürokratischen Hürden, logistischen und rechtlichen Problemen seien nämlich rasche Impfstoffspenden nicht möglich, während einigen Ländern drohe, „große Mengen an wertvollen Impfstoffen wegwerfen zu müssen“.

„Die deutsche Kritik wird von unserer Seite geteilt. Die Inflexibilität der Hersteller verhindert hier unter anderem, dass schon in Österreich lagernde Dosen unkompliziert an Spendenländer gehen können“, hieß es dazu vom Gesundheitsministerium.

Dieses betonte zugleich, dass es bezüglich der Haltbarkeit der lagernden Impfdosen ein „Monitoring“ gebe. „Aktuell sind in Österreich keine nennenswerten Mengen vom Ablauf bedroht“, versicherte das Ministerium.