Britische Mediziner fordern sofortige Rückkehr zu Maßnahmen

Vertreter des britischen Gesundheitsdienstes haben nach einem starken Anstieg der Infektionszahlen eine sofortige Einführung von Gegenmaßnahmen gefordert. „Die Regierung sollte nicht nur ankündigen, dass wir auf Plan B setzen, sondern es sollte Plan B Plus sein“, sagte Matthew Taylor, der Chef des Mitgliederverbands National Health Service Confederation, dem „Guardian“ zufolge.

Der von der Regierung vor einigen Wochen vorgestellte Plan B sieht eine Wiedereinführung der Maskenpflicht in Innenräumen sowie den Ratschlag, von zu Hause zu arbeiten, vor.

„Stehen auf Messers Schneide“

Außerdem könnten Impfnachweise bei größeren Veranstaltungen eingeführt werden. Der bisher verfolgte Plan A sieht vor, sich lediglich auf die Wirkung der Impfungen zu verlassen. Knapp 79 Prozent der impfberechtigten Bürgerinnen und Bürger ab zwölf Jahren sind vollständig immunisiert.

„Wir stehen auf Messers Schneide – und es ist Mitte Oktober. Wir brauchten riesiges Glück, um uns in den nächsten drei Monaten nicht in einer ernsthaften Krise wiederzufinden“, sagte Taylor. Die Bürgerinnen und Bürger sollten über die Plan-B-Maßnahmen hinaus aufgerufen werden, riskantes Verhalten zu vermeiden.

Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng schloss heute auf Sky News einen weiteren Lockdown aus. Die Regierung sei nicht der Meinung, dass es „Zeit für Plan B“ sei, fügte er in einem BBC-Interview hinzu.

Die Zahl der täglichen CoV-Todesfälle stieg in Großbritannien gestern mit 223 Fällen auf den höchsten Stand seit März. Anfang der Woche wurden knapp 50.000 neue Fälle im Land gemeldet. Die 7-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 435. In England sind eine Maskenpflicht in Innenräumen oder Nachweisregeln über Impfungen oder Tests seit dem „Freedom Day“ im Juli eher die Ausnahme.