Die Zahl unerlaubter Einreisen von Menschen auf der Route über Belarus und Polen nach Deutschland ist im Oktober nach offiziellen Angaben deutlich gestiegen. Von Monatsbeginn bis einschließlich gestern hätten Beamte 3.262 Personen mit einem Bezug zur Belarus-Route registriert, teilte die deutsche Polizei heute mit. Im August seien es 474 Menschen gewesen, im September 1903. Im ganzen ersten Halbjahr waren es 26.
„Im laufenden Jahr wurden somit an der deutsch-polnischen Grenze bereits 5.665 unerlaubte Einreisen mit Belarus-Bezug festgestellt“, erklärte die Behörde und nannte die Grenze zu Polen den „aktuellen Brennpunkt“ grenzpolizeilicher Aufgaben.
Belarus erhöht Druck mit Flüchtenden
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte als Reaktion auf EU-Sanktionen erklärt, er werde Flüchtende mit dem Ziel EU nicht mehr aufhalten. Seitdem mehren sich Meldungen über versuchte irreguläre Grenzübertritte an den EU-Außengrenzen zu Belarus sowie an der deutsch-polnischen Grenze.
Daraufhin schlug der Chef der Bundespolizeigewerkschaft, Heiko Teggatz, befristete Kontrollen an der Grenze zu Polen vor. Der deutsche Innenminister Horst Seehofer erteilte dem eine Absage, er will stattdessen die deutsch-polnische Zusammenarbeit zur Sicherung der beiderseitigen Grenze vertiefen. Das geht aus einem Brief des CSU-Politikers an den polnischen Innenminister Mariusz Kaminski hervor. Demnach sollen die gemeinsamen Streifen weiter verstärkt werden.