Lage in Rumänien verschärft sich

In Rumänien verschärft sich die CoV-Notlage, weil das Gesundheitswesen kaum noch mit der Versorgung einer steil wachsenden Zahl von Patienten und Patientinnen fertigwird. Heute sei die Sterberate durch das Coronavirus weltweit am höchsten gewesen: 19,01 pro eine Million Einwohner, errechnete das Portal Ourworldindata.org.

Die 14-Tage-Inzidenz von rund 859 Neuansteckungen gehört EU-weit zu den höchsten. Staatspräsident Klaus Iohannis wollte heute Abend gemeinsam mit der Regierung verschärfte Vorsichtsmaßnahmen beschließen.

Situation „apokalyptisch“

Allein in den vergangenen 24 Stunden sind in Rumänien mehr Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben als in der gesamten EU im selben Zeitraum: 574. Im Bukarester Universitätsklinikum gab es deswegen zeitweise sogar im Kühlraum der Leichenhalle keinen Platz mehr.

Die Bukarester Ärztin Victoria Arama beschrieb die Situation als „apokalyptisch“. CoV-Patienten würden sich auf den Klinikkorridoren gegenseitig wegstoßen, um an Sauerstoffgeräte zu kommen, sagte sie laut Medienberichten.

1.799 CoV-Patienten werden derzeit landesweit intensivmedizinisch behandelt – zum Teil auf Krankenhausgängen, in Containern, Zelten und Krankenwagen. Es gibt nur 1.668 Plätze in Intensivstationen. 30 schwer kranke Patienten hat Rumänien bereits ins Nachbarland Ungarn geschickt. Nur 34,8 Prozent der Rumänen haben den vollen Impfschutz.