Facebook wegen Übernahme von Giphy verurteilt

Die britische Wettbewerbsbehörde CMA hat den US-Konzern Facebook im Zusammenhang mit der Übernahme des Start-ups Giphy zu einer Strafe von 50,5 Millionen Pfund (59,92 Mio. Euro) verurteilt. Das Unternehmen habe es „bewusst“ vermieden, sich an eine Anordnung der Behörde zu halten und angeforderte Informationen zu übermitteln, teilte die CMA heute mit.

Giphy bietet Sticker und kurze Filmchen (GIFs) zur Bebilderung und Kommentierung von Mitteilungen an. Die nun verhängte Strafe solle „eine Warnung für jedes Unternehmen sein, das denkt, über dem Gesetz zu stehen“, fuhr die CMA fort.

Mehrfach gewarnt

Facebook sei mehrfach „gewarnt“ worden, der Aufforderung nach Übermittlung von entsprechenden Informationen Folge zu leisten, erklärte die CMA nun. Das Unternehmen habe aber trotz zweifacher Niederlage im Vorgehen gegen diese Anordnung seine rechtlichen Verpflichtungen nicht eingehalten, teilte die britische Behörde mit. Daher müsse von Absicht ausgegangen werden.

Die Ermittlungen der britischen Behörde zur Übernahme von Giphy durch Facebook dauern unterdessen an. Facebook selbst verurteilte die Strafe scharf und sprach von einer „unfairen Entscheidung“. Facebook werde diese sowie seine Optionen nun prüfen.

Facebook hatte die Übernahme von Giphy im Umfang von 400 Millionen Dollar (343,20 Mio. Euro) im Mai 2020 angekündigt. Giphy selbst gibt es seit 2013, Ziel des Unternehmens ist es nach eigenen Angaben, „Kommunikation spaßiger zu machen“. Auf Facebook entfällt über die Hälfte des britischen Onlinewerbemarkts.