Lava auf La Palma bedroht Gemeinde La Laguna

Auf der kanarischen Vulkaninsel La Palma bedrohen die Lavaströme die Gemeinde La Laguna. Die bis 1.270 Grad heiße Masse sei dem Ortskern gestern auf ihrem Weg zum Meer sehr nahe gekommen, berichteten der öffentlich-rechtliche Fernsehsender RTVE und andere Medien nachmittags unter Berufung auf die zuständigen Behörden der spanischen Insel vor der Westküste Afrikas. Die etwa 1.650 Bewohnerinnen und Bewohner von La Laguna waren aber nicht in Gefahr, denn sie waren bereits vorige Woche aus ihren Häusern vorsichtshalber in Sicherheit gebracht worden.

Riesige Rauchsäule ausgehend vom Vulkan auf dem Gebirgszug Cumbre Vieja auf La Palma
APA/AFP/UME/Luismi Ortiz

Die Lava könnte allerdings je nach weiterem Verlauf neben Hunderten von Häusern auch eine alte Kirche und die Schule der Gemeinde zerstören, wie der Chef des Notfallkomitees PEVOLCA, Miguel Angel Morcuende, vor Journalisten erklärte. Es gebe noch Grund zur Hoffnung, dass die Lava südlich von La Laguna am Ortskern vorbeifließen werde, sagte er. Eine Tankstelle und ein Supermarkt außerhalb des Ortes seien von der Lava erfasst worden. Das ist auch auf Videoaufnahmen zu sehen, die das Vulkanologische Institut der Kanaren auf dem Kurznachrichtendienst Twitter veröffentlicht hat.

Seit der Vulkan auf dem Gebirgszug Cumbre Vieja im Süden La Palmas vor über einem Monat, am 19. September, erstmals nach 50 Jahren wieder aktiv wurde, hat die Lava nach amtlichen Angaben schon mehr als 1.950 Gebäude zerstört. Gestern waren bereits mehr als 800 Hektar von einer meterdicken Lavaschicht bedeckt. Diese Fläche entspricht mehr als 1.100 Fußballfeldern. Rund 7.000 Bewohner mussten seit Ausbruch des Vulkans in Sicherheit gebracht werden.