Delta-Unterart entdeckt: Israel vor neuen Maßnahmen

Nach dem Auftreten einer neuen Unterart der hoch ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus in Israel ist Ministerpräsident Naftali Bennett zu einer Dringlichkeitssitzung mit Gesundheitspolitikern zusammengekommen. Israel werde Maßnahmen ergreifen, um die „positiven Ergebnisse des Kampfes gegen das Virus zu bewahren“, hieß in einer gestern veröffentlichten Erklärung von Bennetts Büro. In Erwägung gezogen würden unter anderem Änderungen bei den Einreisebestimmungen.

Bennett forderte eine Verstärkung der epidemiologischen Untersuchung der neuen Variantenunterart AY 4.2. Der Regierungschef rief außerdem zur Zusammenarbeit mit anderen Ländern auf, in denen die AY 4.2 ebenfalls aufgetreten ist.

Unterart auch in Großbritannien nachgewiesen

Das israelische Gesundheitsministerium hatte am späten Dienstagabend den Nachweis einer Infektion mit AY 4.2 gemeldet. „Die Variante AY 4.2, die in einer Reihe von Ländern in Europa entdeckt wurde, wurde in Israel identifiziert“, hieß es in einer Erklärung des Ministeriums. Bei dem Infizierten handelte es sich demzufolge um einen elfjährigen Buben, der aus Europa eingereist war. Die Unterart AY 4.2 wurde bereits mehrfach in Großbritannien nachgewiesen.

Israel prüft derzeit wegen sinkender Infektionszahlen eine Lockerung seiner CoV-Restriktionen im Tourismus. Vorherige Pläne dazu hatte die Regierung wegen steigender Fallzahlen wegen der Delta-Variante fallengelassen. So wurden Ende August und Anfang September täglich mehr als 11.000 CoV-Infektionen in Israel nachgewiesen.

Im Zuge einer Kampagne für eine dritte CoV-Impfung gingen die Fallzahlen jedoch wieder zurück. Gestern meldeten die israelischen Behörden 1.487 Neuinfektionen binnen 24 Stunden.