Handels-KV: Sozialpartner starten Verhandlungen

Heute Vormittag starten die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 415.000 Angestellten und 15.000 Lehrlinge im Einzel-, Groß- und Kfz-Handel. Die Verhandler von Gewerkschaft und Wirtschaftskammer rechnen mit langwierigen Verhandlungen. Neben den Auswirkungen der Pandemie sind auch die stark steigenden Inflationszahlen heuer ein großes Thema.

In der ersten Runde der KV-Verhandlungen fixieren die Sozialpartner üblicherweise die heranzuziehende Inflationsrate. Die Arbeitnehmervertreter drängen aufgrund der höheren Teuerung auf einen kräftigen Gehaltsabschluss und auf eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

Das kollektivvertragliche Mindestgehalt für Vollzeitangestellte beläuft sich im neuen Handels-KV auf 1.740 Euro brutto (1.400 Euro netto). Die Arbeitgebervertreter dämpfen aber die Erwartungen für die KV-Verhandlungen und verweisen auf die coronavirusbedingt schwierige Lage für manche Teile der Handelsbranche.

Metaller-KV: Angebot und Wunsch noch weit auseinander

Am Nachmittag gehen unterdessen die Kollektivvertragsverhandlungen für die Metalltechnische Industrie in die dritte Runde. So viel lässt sich jetzt schon sagen: Es werden schwierige Gespräche. Zuletzt haben die Arbeitgeber ein Lohn- und Gehaltsplus von 2,2 Prozent geboten, die Arbeitnehmer fordern aber 4,5 Prozent mehr. Zuvor hatte die Brotindustrie bei einem Plus von 2,11 Prozent brutto abgeschlossen.

Erste Betriebsversammlungen in der Metallindustrie haben bereits stattgefunden, weitere sind angedroht, wenn es morgen keine Einigung gibt. Der Mindestlohn in der Metallindustrie liegt bei 2.000 Euro brutto. Die 1.200 Betriebe der Metalltechnischen Industrie beschäftigen nach Eigenangaben über 134.000 Mitarbeiter.