OGM aus Verband der Meinungsforscher geworfen

Die ÖVP-Affäre von Ex-Kanzler Sebastian Kurz und seinem Umfeld schlägt nun auch in der Meinungsforschungsbranche Wellen. Schließlich werden zwei Branchenvertreterinnen, Sabine Beinschab und Sophie Karmasin, als Beschuldigte in der Causa geführt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Beide waren zwar nicht Mitglieder des Verbands der Markt- und Meinungsforschungsinstitute Österreichs (VdMI), doch dieser pocht nun dennoch auf strikte Umsetzung der selbst auferlegten Regeln.

Am Montag schloss der VdMI eines der führenden Mitglieder des Verbands, das OGM-Institut von Wolfgang Bachmayer, aus, wie das Ö1-Morgenjournal heute berichtete. Bachmayer habe gegen Verbandskriterien verstoßen.

So sei vom Verband unter Beteiligung Bachmayers festgelegt worden, dass eine Sonntagsumfrage mit der Frage, welche Partei am nächsten Sonntag gewählt würde, keine reine Onlineumfrage sein darf und dass die Methoden veröffentlicht werden müssen.

Dagegen habe Bachmayer mit einer am Sonntag im „Kurier“ veröffentlichten Umfrage verstoßen, kritisierte VdMI-Chefin Edith Jaksch gegenüber Ö1: „Wenn wir die Branche stärken wollen, müssen wir uns selbst ernst nehmen und alle an die Regeln halten.“

Für Bachmayer sind die Kriterien „Schnee von gestern“. Kaum jemand sei noch am Festnetztelefon erreichbar, Onlineumfragen lieferten gute Ergebnisse. Er vermutet vielmehr einen Blick auf das Geschäft, da im VdMI einige Telefondienstleister vertreten seien.