Vulkan auf La Palma trieb erneut Hunderte in die Flucht

Der seit über einem Monat Lava und Asche spuckende Vulkan hat auf der Kanareninsel La Palma erneut Hunderte in die Flucht geschlagen. Das Notfallkomitee Pevolca ordnete in der Nacht auf heute die Evakuierung mehrerer Ortschaften der Gemeinden Tazacorte und Los Llanos de Aridane an. Betroffen waren nach heutigen Medienberichten rund 500 Menschen.

Seit dem Ausbruch des Vulkans im Süden der spanischen Insel vor der Westküste Afrikas mussten damit bereits etwa 7.500 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Das sind schon fast zehn Prozent aller knapp 85.000 Bewohnerinnen und Bewohner La Palmas. Viele von ihnen werden nie in ihre von der Lava zerstörten und verschütteten Häuser zurückkehren können.

Zentrum bedroht

Seit der Vulkan im Gebirgszug Cumbre Vieja am 19. September zum ersten Mal nach 50 Jahren wieder aktiv wurde, hat die Lava bereits 2.185 Gebäude zerstört, wie das europäische Erdbeobachtungssystem Copernicus heute mitteilte. Laut den Angaben nahm außerdem die von einer meterdicken Lavaschicht bedeckte Fläche innerhalb der vergangenen 48 Stunden um mehr als 54 Hektar auf insgesamt gut 866 Hektar zu. Das entspricht der Größe von rund 1.200 Fußballfeldern.

Die Lavaströme bedrohen unterdessen weiter das Zentrum der Gemeinde La Laguna. Die bis 1.270 Grad heiße Masse kam dem Ortskern auf ihrem Weg zum Meer bereits sehr nahe. Die etwa 1.650 Bewohner La Lagunas waren aber nicht in Gefahr, denn sie waren bereits vorige Woche aus ihren Häusern vorsichtshalber in Sicherheit gebracht worden.