Italien will 90 Prozent der Bevölkerung impfen

Während die italienische Regierung mit Protesten gegen die seit Freitag geltende „3-G“-Pflicht für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer konfrontiert ist, setzt sich das Kabinett neue Impfziele. „Unser Ziel ist der komplette Neustart. Daher müssen wir alles daransetzen, 90 Prozent der Bevölkerung zu impfen“, erklärte Außenminister Luigi Di Maio auf Facebook. "Wer Nein zur Impfung sagt, sagt Nein zum Leben. Wer sich gegen die „3-G"-Pflicht wehrt, will den Wirtschaftsaufschwung stoppen.“

Laut Regierungsangaben haben 86 Prozent der Italiener im Alter von über zwölf Jahren zumindest eine Impfdosis erhalten. Italien hat bereits mit der Verabreichung der dritten Dosis an ältere und gebrechliche Menschen begonnen. Der für die Impfkampagne beauftragte Regierungskommissar Francesco Figliuolo sucht nach Lösungen für die nicht geimpften Italiener, die sich angesichts der seit Freitag geltenden „3-G“-Pflicht jeden zweiten Tag testen lassen müssen.

Ansturm auf Tests

Nach Rücksprache mit dem Gesundheitsministerium rief Figliuolo die Regionen auf, den Apotheken zu erlauben, Schnelltests auch außerhalb der Dienstzeiten und an Tagen, an denen sie normalerweise geschlossen sind, durchzuführen. Damit sollen auch Arbeitnehmer getestet werden, die sich bei den Apotheken nicht angemeldet haben, berichtete der Verband der italienischen Apothekerverbände (Fofi).

Seit dem Inkrafttreten der „3-G“-Pflicht am Freitag wurden 2,1 Millionen Tests durchgeführt. Das entspricht einem Plus gegenüber der Vorwoche von 78,5 Prozent. Experten warnen vor der Gefahr, dass es angesichts der hohen Nachfrage zu Engpässen im Testsystem kommen könnte.