Angesichts dramatisch steigender CoV-Infektionszahlen gilt in Lettland seit heute wieder der Lockdown. Bis zum 15. November sind nur noch Geschäfte für den täglichen Bedarf geöffnet, auch Kinos, Theater und Konzerthallen bleiben geschlossen, Restaurants dürfen nur noch Gerichte zum Mitnehmen anbieten.
Die meisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen wieder im Homeoffice arbeiten, die meisten Schulen wechseln wieder in den Distanzunterricht. Von 20.00 bis 5.00 Uhr gilt zudem eine Ausgangssperre.
Die CoV-Infektionszahlen in dem baltischen Staat waren zuletzt wieder stark gestiegen. Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur AFP kommt das Land auf eine Rekordrate von über 1.400 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner binnen 14 Tagen.
Nur knapp 50 Prozent geimpft
Gleichzeitig ist nur knapp die Hälfte der 1,9 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner vollständig geimpft – Lettland zählt somit zu den Schlusslichtern in der EU.
Inzwischen haben die Krankenhäuser die Behandlung von Menschen mit Krebs und anderen Krankheiten eingestellt. Sie konzentrieren sich stattdessen auf CoV-Patientinnen und -Patienten, die intensivmedizinisch betreut werden müssen.
Vor Kurzem hatte ein wissenschaftliches Beratergremium angekündigt, seine Zusammenarbeit mit der Regierung einzustellen. Es beklagte, dass seine Ratschläge im Sommer ignoriert worden seien: Es habe festgestellt, dass es vom Kabinett „keinerlei Nachfrage nach wissenschaftlicher Expertise“ gebe.