Regierungsproteste im Sudan

Zehntausende Demonstrierende haben in zahlreichen Städten des Sudan die Auflösung der Übergangsregierung und demokratische Reformen gefordert. Die Protestierenden verlangten dabei heute den Rücktritt des Präsidenten des Souveränen Rats, Armeegeneral Abdel Fattah Burhan, und des Kommandanten der militärischen Spezialeinheit Rapid Support Forces, Mohamed Hamdan Dagalo. Das Militär solle aus der Regierung ausscheiden, hieß es.

Demonstration im Sudan
APA/AFP/Ebrahim Hamid

In dem afrikanischen Krisenstaat kommt es seit vergangener Woche zu anhaltenden Protesten. Premierminister Abdullah Hamduk berief einen Krisenstab ein, der die „gefährlichste politische Krise“ lösen soll, die das Land seit dem Sturz von Diktator Omar al-Baschir 2019 erlebt. Die Demonstrierenden werfen der Übergangsregierung einen Mangel an Reformen sowie zunehmend schlechter werdende wirtschaftliche Bedingungen und wachsende Armut vor.

Der Sudan wurde fast 30 Jahre lang von Baschir mit harter Hand regiert. Der Langzeitmachthaber wurde im April 2019 durch monatelange Massenproteste und einen Militärputsch aus dem Amt getrieben. Daraufhin einigten sich das Militär und die zivile Opposition auf eine Übergangsregierung, die den Weg zu Wahlen binnen drei Jahren ebnen soll. Das Land befindet sich in einem schwierigen Übergangsprozess hin zur Demokratie mit noch unsicherem Ausgang.